Die peruanische Regierung prüft derzeit, ob Kokabauern in Zukunft direkt Geld bekommen, wenn sie auf andere Agrarprodukte umsteigen. Derzeit seien Experten der Antidrogenbehörde DEVIDA dabei, durchzurechnen, was es kosten würde, Kokabauern über drei oder vier Jahre finanzell zu unterstützen, wenn sie beispielsweise auf Kakao oder Kaffee umsteigen, so Premierminister Salomón Lerner. Diese Zeit ist nötig, um den Zeitraum zu überbrücken, bis die Kakao- und Kaffeepflanzen erstmals Früchte tragen. Dafür, so Lerner weiter, könne man die gewaltsame Vernichtung illegaler Coca-Pflanzungen zurückfahren. Zunächst soll diese Anti-Drogen-Strategie auf einer Fläche zwischen 1.000 und 1.500 Hektar in den Tälern der Flüsse Apurímac und Éne (VRAE) ausprobiert werden, einem der peruanischen Haupt-Coca-Anbaugebiete, in dem rund 350.000 Menschen leben.
Die Blätter der Coca-Pflanze sind Grundstoff für die Produktion des Rauschgifts Kokain. Für Premierminister Lerner ist die Coca-Vernichtungspolitik während der vergangenen 20 Jahre weitgehend gescheitert. Wie die Tageszeitung „Diario16“ berichtet, setzt DEVIDA-Chef Soberón vor allem auf die Förderung der Umstellung der Kokabauern auf andere Agrarprodukte. Zudem soll die Wirtschaft des VRAE durch den Bau eines Mega-Wasserkraftwerks angekurbelt werden.
Mehr Informationen zum Thema „Peru“ und „Drogen“ finden Sie im Infoamazonas-Dossier Drogenprobleme.