Dass es in verschiedenen Teilen der nordperuanischen Region Amazonas beeindruckende Höhlensysteme gibt, war bereits länger bekannt. Was diese wirklich für einen Umfang haben, wird erst durch jüngere Forschungen offensichtlich. Nach Quiocta (Lamud/Luya), Shihual (Magdalena/Chachapoyas), sowie den Höhlensystemen im Umland von Leymebamba (Chachapoyas) beginnt nun auch das Dörfchen Soloco, mit seinen Höhlen zu werben. Und hat dabei einiges zu bieten, wie ein Team französischer, brasilianischer und peruanischer Höhlenforscher herausgefunden hat. Denn obwohl die Erforschung der Höhlen gerade erst begonnen wurde, konnten bereits Höhlen mit einer Länge von mehr als 15 Kilometern registriert werden. 3,8 Kilometer davon wurden bereits genau vermessen. Die Spezialisten selbst gehen nach Angaben der Tourismusdirektion Amazonas davon aus, dass die Haupthöhle, die den Namen „Parjugsha“ trägt, eine Länge von rund 20 Kilometern hat. Sollte sich dies bei den Vermessungen bestätigen, würde es sich um die längste bislang bekannte Höhle Perus handeln.
Wie auch andere Höhlen der Region – beispielsweise Quiocta – stießen die Forscher nicht nur auf beeindruckende Höhlenformationen, sondern auch auf Überreste, die sie nach einem ersten Beschau der Prä-Inka-Kultur der Chachapoya zuschreiben – Ruinen und vermutlich menschliche Knochen. Den Anwohnern Solocos waren die Höhleneingänge natürlich bekannt. Manche der Höhlen sind aber nur mit Spezialequipment begehbar, so führt der Eingang zur Haupthöhle durch ein 15 Meter tiefes Loch.
Nach Soloco kommt man von Chachapoyas aus mit dem Auto oder Kleinbus in rund einer Stunde Fahrtzeit über die Straße nach Rodríguez de Mendoza. Vom Ortskern bis zum Einstieg ist ein Fußmarsch von rund 4 Stunden bergan notwendig. Im Umkreis des Einstiegs befinden sich zahlreiche Ruinen, darunter auch eine Art Festung auf dem Berggipfel, die ebenfalls der Chachapoya-Kultur zugeschrieben wird.
Einen ersten Forschungsbericht finden Sie hier!