Die peruanische Trinkwasseraufsichtsbehörde SUNASS plant, Distrikt- und Provinzverwaltungen die Subventionen zur Trinkwassernutzung von zu kürzen. Das würde einen starken Anstieg der Wasserpreise für diese Stellen nach sich ziehen. Grund der SUNASS-Pläne ist der großflächige Einsatz von Trinkwasser zur Bewässerung von öffentlichen Grünanlagen, insbesondere in Wüstenregionen der peruanischen Küste. Nach Informationen der Behörde setzen derzeit trotz chronischem Wassermangel alle Distrikt- und Provinzverwaltungen der peruanischen Hauptstadt Lima Trinkwasser zur Bewässerung ein, obwohl dies auch mit geklärten Abwässern möglich wäre.
Das Problem liegt dabei allerdings nicht nur darin, dass die Stadtgärtner keine geklärten Abwässer einsetzen möchten, sondern vor allem in einem Mangel an Kläranlagen. Große Teile der limenischen Abwässer fließen ungeklärt in den Pazifik. Mit der Androhung höherer Wasserpreise möchte SUNASS deshalb auch Druck auf die örtlichen Politiker aufbauen, mehr Klärwerke zu bauen. Daneben fordert SUNASS, auf effizientere Bewässerungsmethoden umzusteigen.
Kritik aus San Isidro und Pueblo Libre
In einer ersten Stellungnahme kritisierten die Bürgermeister von San Isidro und Pueblo Libre den Plan. So sieht Magdalena de Monzarz Stier, seit wenigen Tagen Bürgermeisterin des Geschäftsviertels San Isidro, die Anstrengungen ihrer Distriktverwaltung nicht ausreichend gewürdigt, die bereits geklärte Abwässer zur Bewässerung ihrer Grünanlagen einsetzt. Der Bürgermeister von Pueblo Libre, Rafael Santos Normand, erklärte, er erwarte von der SUNASS einen Dialog mit den betroffenen Distrikten. Zudem sei auch in seinem Distrikt der Bau einer Kläranlage schon vor einiger Zeit angeregt worden, allerdings habe der „fehlende politische Willen der Zuständigen bislang die Ausführung behindert“. In einem Punkt herrscht aber Einigkeit: In der Notwendigkeit, künftig mit geklärtem Wasser zu gießen.