Seit nun 5 Tagen halten rund 300 Demonstranten die Straße von Cajamarca nach Bambamarca auf Höhe des Distrikts Encañada (Provinz Cajamarca) im Protest gegen die Bergbauunternehmung Yanacocha besetzt. Mehrere Abschnitte der Straße wurden mit Steinen und Baumstämmen blockiert, neun Fahrzeuge von Subunternehmern von Yanacocha wurden angezündet. Wie Radio Santa Mónica (Chota) berichtet, kommen die Demonstranten vor allem aus Santiago de Chanta Alta, aber auch aus anderen umliegenden Orten. Angeführt werden die Proteste von Jorge Vásquez, dem Distriktbürgermeister von Encañada, der vor Verschmutzung des Trinkwassers durch Bergbauaktivitäten und dem Austrocknen mehrerer Quellen und Bergseen warnt. Mehrere an der Straßenblockade beteiligte Personen, die von einem Reporter von „Panorama Cajamarquino“ nach dem Grund der Blockade gefragt wurden, gaben allerdings einen anderen Grund für ihre Anwesenheit an. Sie kritisierten, dass Yanacocha den Distrikt lediglich mit mehreren kleineren Infrastrukturprojekten bedachte, die dann von Bauarbeitern von Außerhalb durchgeführt wurden. Yanacocha „investiert nicht in die Entwicklung des Distrikts La Encañada und stellt keine lokalen Arbeitskräfte ein“, so ein Demonstrant gegenüber der Lokalzeitung. Eine dritte Version hat verbreitet das Bergbauunternehmen selbst. In einer Pressemitteilung beschuldigt Minenbetreiber Yanacocha Bürgermeister Vásquez, das Unternehmen um 200 Millionen Soles erpressen zu wollen, um damit seine Wiederwahl zu sichern. Deshalb weigert sich die Führungsebene des Unternehmens bislang, an einem runden Tisch teilzunehmen, den Regionalpräsident Gregorio Santos, Distriktbürgermeister Jorge Vásquez und José Luis Carbajal vom peruanischen Energie- und Bergbauministerium (MINEM) einrichten wollen, um das Problem zu lösen.
Proteste auch in Llagamarca
Nicht nur in La Encañada, auch in Llagamarca kam es am vergangenen Wochenende zu Protestaktionen gegen Yanacocha. Wie die Tageszeitung „El Mercurio“ berichtet, werfen Landwirte aus dem Distrikt Baños del Inca (Provinz Cajamarca) dem Unternehmen vor, die Wassermenge des Hauptbewässerungskanals von 25 auf 11 Liter pro Sekunde verringert zu haben.