Die peruanische Regierung hat in Huancavelíca mit der Einführung der unter dem Namen „Pension 65“ im Wahlkampf von Präsident Ollanta Humala angekündigten Grundrente begonnen, von der Senioren über 65 Jahren profitieren sollen, die nie oder nicht ausreichend in eine Rentenkasse eingezahlt haben. Zunächst in Huancavelíca, dann auch in Apurímac, Ayacucho, Huancavelica, Puno, Ica, Huánuco und in den kommenden Jahren in allen Teilen Perus, bekommen Personen aus dieser Personengruppe, die nachweisen können in extremer Armut zu leben, in Zukunft 125 Nuevos Soles pro Monat. Verwaltet wird das Programm vom neu gegründeten Sozialministerium.
Zum Nachweis „extremer“ Armut muss zunächst ein SISFOH-Zertifikat (Sistema de Focalización de Hogares) beantragt und der Nachweis erbracht werden, keine Rente oder Sozialhilfe (außer PRONAMA) zu beziehen und wenn überhaupt nur bei der staatlichen Grundkrankenversicherung SIS (Sistema Integral de Salud) versichert zu sein. Außerdem muss ein Personalausweis (DNI) vorgelegt werden. Wer alle Voraussetzungen erfüllt, bekommt ein kostenloses Konto mit Bankkarte der peruanischen Nationalbank (BN), auf das dann Monat für Monat die Rente überwiesen wird. Wie genau das in den Fällen funktionieren soll, in denen die nächste Nationalbank-Filiale mehrere Tagesreisen entfernt ist, ist bislang nicht bekannt. Über die Verwendung des Geldes müssen die BezieherInnen keine Rechenschaft ablegen. Außerdem wird jedeR Pension 65-BezieherIn automatisch Mitglied der staatlichen Krankenversicherung SIS.
Die Einführung der Grundrente stieß in Peru auf ein sehr positives Echo. Große Teile der peruanischen Wirtschaft funktionieren noch immer auf informeller Basis. Trotz der Anstrengungen der vergangenen Regierungen arbeiten viele noch immer ohne Arbeitsvertrag.
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