Der bisherige peruanische Innenminister Oscar Valdes Dancuart wird neuer Premierminister. Das berichtet das peruanische Staatsfernsehen TVPeru. Zuvor hatte Präsident Humala das Rücktrittsgesuch von Premierminister Salomón Lerner Ghitis angenommen. Alle Ministerinnen und Minister haben wie üblich ihr Amt zur Verfügung gestellt. Morgen um 20 Uhr (Ortszeit) soll Valdes Dancuart als neuer Premierminister vereidigt werden.
Der 62jährige Oscar Valdes Dancuart war Humalas Ausbilder an der Militärakademie, später waren beide gemeinsam in Tacna (Südperu) stationiert. Er wurde unter Anderem dadurch bekannt, dass ihm die Fujimori-Regierung den Aufstieg verweigerte. Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst betätigte er sich als Geschäftsmann und war Regionalbeauftragter der SENATI-Berufsbildungszentren. Als er zum Innenminister aufstieg, fürchteten viele, die Innenpolitik könnte militarisiert werden. Diese Befürchtung besteht auch jetzt, insbesondere nach der gestrigen Rede des Präsidenten zum Tag der Streitkräfte, in der dieser Sympathien für die Wiedereinführung des Pflichtwehrdienstes äußerte.
Welche Minister werden ausgewechselt?
Mit der Ernennung Valdes Dancuarts zum künftigen Premierminister wird auch darüber spekuliert, wer mit Lerner das Kabinett verlässt. Dabei fallen vor allem die Namen der Minister für Landwirtschaft, Umwelt, Energie und Bergbau, sowie Kultur. Die ersten Drei vor allem wegen Uneinigkeit und Querschüssen bei der Bewertung der Umweltverträglichkeitsprüfung eines umstrittenen Bergbauprojektes in der Andenregion Cajamarca. Kulturministerin Baca steht bereits seit ihrer Ernennung im Kreuzfeuer der Kritik, da sie erst über einen Monat nach Amtsantritt ihre Künstlerkarriere auf Eis legte.
NACHTRAG: Finanzminister Castilla und Sozialministerin Trivelli im Amt bestätigt
Wie der kommende Premierminister Oscar Valdes gestern Abend in einer Pressemitteilung mitteilen ließ, werde auch er den Leitlinien folgen, mit denen Ollanta Humala zur Stichwahl angetreten war. Zudem bestätigte er wie erwartet Wirtschafts- und Finanzminister Luis Miguel Castilla, sowie die Ministerin für Entwicklung und soziale Inklusion CarolinaTrivelli in ihren Ämtern.