Man kann der vor einem halben Jahr abgetretenen APRA-Regierung von Ex-Präsident Alan García viel vorwerfen, wie aus einem kürzlich veröffentlichten Bericht des peruanischen Statistikamtes INEI hervorgeht, hat seine Regierung aber in manchen Bereichen auch Erfolge eingefahren. Ein Beispiel: Die Quote der Krankenversicherten hat sich zwischen den Jahren 2006 – als Alan García gewählt wurde – und 2010 fast verdoppelt. Für das zweite Halbjahr 2011 sieht die Prognose des INEI sogar noch besser aus. Demnach könnten im letzten Teil des Jahres 62% der Männer und 67,4% der Frauen krankenversichert sein.
Zugegebenermaßen bedeutet allein die Zugehörigkeit beispielsweise zur staatlichen Krankenversicherung „SIS“ (Seguro Integral de Salud, dt. integrale Gesundheitsversicherung), noch nicht zwingend eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung, insbesondere in abgelegenen Regionen, in denen die Gesundheitsstationen häufig nicht einmal über einen Arzt verfügen. Aber viele grundlegende Bedürfnisse wie Impfungen, Beratung, Krankentransport und sogar psychologische Behandlung werden meist gedeckt. Der öffentliche Dienst war bereits vor 2006 über „Essalud“, eine weitere staatliche Krankenversicherung, versichert, die Zahl der Mitglieder dieser Versicherung stieg somit nur leicht an. Die SIS dagegen, die die García-Regierung zur „universellen Krankenversicherung“ ausgebauen wollte, um alle aufzufangen, die bislang nicht krankenversichert waren, legte stark zu, insbesondere bei Frauen. Diese Gruppe ist, wie man auch der obenstehenden Grafik entnehmen kann, generell häufiger versichert als Männer. 39,1% aller Frauen sind über SIS versichert, 21,6% über ESSALUD.
In der peruanischen Hauptstadt Lima liegt der Prozentsatz von Personen mit Krankenversicherung weit unter dem des restlichen Perus. Private Krankenversicherungen spielen dabei übrigens kaum eine Rolle. Lediglich 5% der peruanischen Bevölkerung sind im Besitz einer solchen.
Die angegebenen Daten stammen aus der Längsschnittstudie ENAHO, die regelmäßig vom Instituto Nacional de Estadistica e Informatica (INEI) durchgeführt wird und sind dem „INFORME TÉCNICO N° 04 Diciembre 2011“ mit dem Titel „Estadísticas con Enfoque de Género“ entnommen.
Dieser Beitrag ist Teil des INFOAMAZONAS-Spezial Peru in Zahlen und Statistiken. Hinweise und weitere Informationen finden Sie dort.
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