In ihrem jüngsten Bericht zur Lage der Polizeistationen kommt die peruanische Volksanwaltschaft zu dem Schluss, dass diese noch immer nicht ausreichend ausgestattet sind. So wurde mehr als die Hälfte der Bauten, in denen Polizeistationen angesiedelt sind, als „unsicher im Katastrophenfall“ deklariert. Zudem verfügen noch immer über 200 Polizeistationen über keine Funkanlage und bei sieben von zehn Dienststellen fehlt das Personal für den normalen Streifendienst. Wichtige Gespräche meist über private Mobiltelefone geführt.
Besonders schwierig ist dabei die Situation außerhalb der Hauptstadt Lima. Hier fehlen neben ausreichenden Schlafmöglichkeiten für die Polizisten auch zahlreiche Zellen, beispielsweise um Männer und Frauen getrennt einzusperren. Vielerorts gibt es dagegen ausreichend Zellen, aber keine Toilette für die Insaßen. In 7 von 10 untersuchten Polizeistationen war kein Material zur Sicherung von Beweisen vorhanden.
Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte sich die Situation aber auf vielen Feldern. So verfügten fast alle untersuchten Polizeistationen über mindestens einen Computer, auch wenn ein kleiner Teil noch immer keinen Anschluss an das Stromnetz hat. Allerdings fehlt vielerorts noch immer der Zugang zu wichtigen Datenbanken der Polizei und des Personenstandsregisters. Besonders kritisch: Nur rund 11,8% der Polizeistationen haben Zugang zur offiziellen Polizeidatenbank, in der unter Anderem die Haftbefehle verzeichnet werden. Da außerhalb von Lima rund ein Drittel der Polizeistationen keinen Zugang zu Internet und Telefon hat, ist dies aber nicht weiter verwunderlich.
Doch selbst noch grundlegendere Dinge sind mancherorts knapp. So gibt fast die Hälfte aller Polizeidienststellen an, nicht auseichend Papier für ihre Arbeit zu haben. In 31 Fällen erklärten die Polizisten gar, ihnen werde gar kein Papier zur Verfügung gestellt.