Nachdem Ende letzten Jahres Funktionen des Umweltministeriums direkt an das Büro des Premierministers gegangen waren, traf dieses Schicksal nun auch der Staatsrundfunk, der bislang dem Kulturministerium zugeordnet war. Die drei Hauptsender, die derzeit unter den Namen TV Perú (Canal 7), Radio Nacional und Radio la Crónica laufen, sollten im nächsten Schritt „modernisiert“ werden, sowie eine größere technische, sowie informative Reichweite erhalten, so Premierminister Óscar Valdés. Daneben soll eine Kommission, der auch Experten von außerhalb der Regierung angehören sollen, eine Gesetzesvorlage erarbeiten, durch die der Staatsrundfunk auf eine Grundlage gestellt werden kann.
Die Staats-Sender zu „öffentlichen“ Sendern zu machen war eines der Wahlversprechen des aktuellen Präsidenten Ollanta Humala. Daran wird sich die Kommissionsarbeit nun messen müssen.
In der Vergangenheit wechselten die Staatssender oft den Namen, weshalb das Staatsfernsehen (derzeit TV Perú) in Peru landläufig als „Kanal 7“ bekannt ist. Zuletzt hatte es „TNP“ geheißen, Televisión Nacional del Perú. Während sich der Sender besonders durch langlebige Kulturprogramme auszeichnet, halten die Verträge von Journalisten meist nur bis zur nächsten Wahl. Obwohl es durchaus Zeiten gibt, in denen die Nachrichten der Sender sehr ausgewogen sind, werden die Radio- und Fernsehwellen in Konfliktfällen -ebenso wie die staatliche Nachrichtenagentur ANDINA- noch immer zur Propaganda oder gar zur Diffamation -pardon, zur „Darstellung des Standpunktes der Regierung“- genutzt.