In den peruanischen Regionen Piura, La Libertad, Ayacucho, Apurímac und Madre de Dios protestieren dieser Tage Goldproduzenten ohne Schürfgenehmigung. Sie wollen die Rücknahme eines erst kürzlich erlassenen Gesetzesdekretes erzwingen, das den informellen Bergbau unter Strafe stellt. Wer dennoch ohne Genehmigung schürft, muss mit bis zu 12 Jahren Haft rechnen.
Am größten sind die Proteste auch diesmal in der Region Madre de Dios, die für den umgreifenden informellen Bergbau bekannt ist. Bereits mehrfach war über die Region der Ausnahmezustand verhängt worden, um des Problems der Umweltzerstörung, sowie der sozialen Probleme im Umfeld des informellen Bergbaus, Herr zu werden – bislang mit durchwachsenem Erfolg. Das lag nicht zuletzt an der unklaren Rechtslage. Diese wurde nun klarer gestaltet – die Goldwäscher fühlen sich durch die neuen Regelungen ungerecht in die kriminelle Ecke gestellt.
In Puerto Maldonado (Region Madre de Dios) kam es in den vergangenen Tagen wiederholt zu Ausschreitungen, Straßenblockaden und zur Plünderung von Geschäften. Die Demonstranten fordern zunächst, Premier Óscar Valdés und Energie- und Bergbauminister Jorge Merino müssten nach Madre de Dios reisen, um mit der Vereinigung der Goldwäscher direkt zu verhandeln. Die Zentralregierung lehnt dies bislang ab und lud eine Abordnung in die Hauptstadt Lima ein. Die Goldwäscher lehnten das Angebot bislang ab und forderten mehr Unterstützung beim Umstieg auf legale Fördertechniken.
Konkret geht es den Protestierenden um die Gesetzesdekrete DL 1099, 1100, 1101, 1102 und 1103. Sie fürchten, diese Dekrete könnten das Ende für den Bergbau auf kleiner Skala bedeuten.
NACHTRAG: Goldwäscher in Piura, La Libertad, Ayacucho und Apurímac stoppen Proteste
Wie die Tageszeitung „La República“ berichtet, haben die Goldwäschervereinigungen der genannten Regionen beschlossen, die Protestmaßnahmen für fünf Tage aufzuheben, um unter Vermittlung einer Abordnung des peruanischen Kongresses Verhandlungen mit der Regierung zu ermöglichen. Sollte aber bis Montag keine Lösung gefunden werden, werde es auch zu Protesten der Gremien informeller Schürfer in den Regionen Puno, Cusco, Arequipa und Ica kommen, so der Vorsitzende der peruanischen Vereinigung kleiner Bergbaubetriebe CONAMI, Hernán de la Cruz Enciso.