In anderen Regenwaldregionen Perus wurde der Druck auf illegale Goldproduzenten erhöht, nun ist offenbar eine große Anzahl von ihnen aus der Region Loreto in den Norden der Region Amazonas abgewandert. Wie Edilberto Zuloeta Fernández, Leiter der Wasserbehörde Bagua – Santiago gegenüber INFOAMAZONAS bestätigte, beginnt das zu einem Umweltproblem zu werden. Dem hat die Behörde bislang allerdings wenig entgegen zu setzen – zur Überwachung der gigantischen Regenwaldgebiete und Flussarme in den Provinzen Bagua und Condorcanqui, insbesondere zur Entnahme regelmäßiger Wasserproben, fehlen ihr schlichtweg die Mittel. Ende Januar nahm sich die Regionalregierung des Themas an – und konnte sich durch einen öffentlichen Hilferuf von Regionalpräsident José Arista offensichtlich bei der Nationalregierung in Lima Gehör verschaffen. Arista hatte in Anspielung auf die dramatischen Zustände in einer anderen peruanischen Regenwaldregion gewarnt, Amazonas könne zu einem zweiten „Madre de Dios“ werden. Deshalb solle „mit besonders harter Hand“ gegen die Goldwäscher vorgegangen werden, so der Regionalpräsident.
Insbesondere der Distrikt Cenepa betroffen
In Condorcanqui ist informeller Bergbau kein neues Phänomen: Insbesondere an der Grenze zum Nachbarland Ecuador wird bereits seit Mitte der 80er Jahre Gold gewaschen. Offenbar verschärft sich das Problem aber im Moment: Augenzeugen sprechen bereits von mehr als 100 Flößen, Schwimmbaggern und Pumpeinrichtungen allein entlang des Marañón, das Ausmaß an den weniger befahrenen Nebenflüssen ist bislang noch unbekannt. Dabei wird das Ökosystem nicht nur durch das Umgraben des Flussufers beeinträchtigt, auf Dauer viel schlimmer ist wohl der massive Einsatz von Quecksilber.
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