Im peruanischen Distrikt Yauca del Rosario (Provinz und Region Ica) ist vorgestern der Stollen eines improvisierten Kupferbergwerkes eingestürzt, mindestens neun Bergleute wurden dabei verschüttet – sind aber nach Informationen des regionalen Zivilschutzes noch am Leben. Der freiwilligen Feuerwehr gelang es gestern, einen Schlauch zu legen, über den die Verschütteten mit Wasser und Sauerstoff versorgt werden. Um die Erdmassen abzutragen sind nach Angaben der Feuerwehr allerdings mehrere Bagger und Frontlader notwendig, die bislang offensichtlich noch nicht aufgetrieben werden konnten. Die Regionalregierung bot inzwischen an, entsprechendes Gerät bereit zu stellen, ungeklärt ist aber bislang, wie dieses zur Unglücksstelle transportiert werden kann. Denn auch die Zufahrt zum Bergwerk ist kaum passierbar, die Feuerwehr selbst konnte nur mit Geländewagen mit 4-Rad-Antrieb zur Unglücksstelle gelangen.
NACHTRAG (Montag): Präsident Humala auf dem Weg zum Unglücksstollen
Neben Frauenministerin Ána Jara und Premier Óscar Valdés hat sich heute (Montag) auch Präsident Ollanta Humala auf den Weg zum Stollen gemacht. Zudem wurden mehrere Bergbauspezialisten eingeflogen, die bei der Bergung helfen sollen, darunter ein Ingenieur, der bei der Rettung der Bergleute in der chilenischen Atakama-Wüste mitgeholfen hatte. Die Experten begannen bereits, den Eingang des Stollens mit Holzstempeln zu sichern. Wie die Helfer berichten, versuchen auch die verschütteten Bergleute selbst, sich langsam voran zu graben. Dabei rutscht allerdings immer wieder Sand und Geröll nach. Nach ersten Berichten ist die Stimmung unter den Bergleuten schlecht, einige sprechen von Übelkeit und Atemwegsproblemen.
Premierminister Valdés erklärte, der Kampf gegen den informellen Bergbau helfe auch, Unglücke dieser Art künftig zu verhindern.
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