Nach mehreren Jahren ohne direkte Linienflugverbindung zwischen Deutschland und Peru möchte der peruanische Dachverband der Reisebranche, CANATUR, die Fluggesellschaft Lufthansa dazu bewegen, die Hauptstadt Lima wieder anzufliegen. Von einer direkten Verbindung verspricht sich der Dachverband eine Verdreifachung der Zahl deutscher Touristen in dem Andenland. Mit diesem Wunsch ist CANATUR dabei offenbar nicht alleine: Neben der peruanischen Regierung, die versucht, den Hauptstadtflughafen Jorge Chávez für internationale Fluglinien attraktiv zu machen, scheint sich auch die deutsche Regierung für die Flugverbindung zu interessieren. Diese teile das Bestreben der peruanischen Regierung, Lufthansa auch wieder nach Lima zu holen, zitiert die Nachrichtenagentur ANDINA den deutschen Botschafter in Peru, Joachim Schmillen. Er vertraue darauf, dass man „gemeinsam mit den peruanischen Freunden ausreichend Argumente haben werde, um Lufthansa zu dieser Entscheidung zu bewegen“, so Schmillen weiter.
Der Grund für das Interesse an einer Direktverbindung zwischen Deutschland und Peru: Der Besucheraustausch würde dadurch vermutlich gesteigert, mit positiven Auswirkungen auf die Wirtschaftsbeziehungen. Daran sei auch die Botschaft interessiert, eine entsprechende Entscheidung der Lufthansa AG würde vor diesem Hintergrund begrüßt, so ein Sprecher der deutschen Auslandsvertretung gegenüber INFOAMAZONAS.
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Jens Ackermann, der sich mit 6 weiteren Mitgliedern des Tourismusausschusses des deutschen Parlaments derzeit in Lima aufhält, schloss sich der Forderung an. Gleichzeitig zeigte er sein Interesse daran, den Ausbau des Jorge Chávez-Flughafens weiter voran zu treiben. Dieser wird unter anderen von der deutschen Fraport AG betrieben.
Bundestagsabgeordnete auf Peru- und Bolivienreise
Die deutschen Abgeordneten werden sich noch bis zum 20. April in Peru und Bolivien aufhalten. Neben Delegationsleiter Ackermann sind auch Christoph Poland (CDU/CSU), Ingo Gädechens (CDU/CSU), Gabriele Hiller-Ohm (SPD), Heinz Paula (SPD), sowie Claudia Bögel (FDP) mit von der Partie. Bei Treffen mit Parlamentspräsident Daniel Abugattas, Limas Bürgermeisterin Susana Villarán und Außenhandels- und Tourismusminister José Luis Silva soll unter anderem auch das Thema „Tourismus und Entwicklungspolitik“ erörtert werden. Zu diesem Thema sind auch Ausflüge zu, so die Pressemitteilung des Bundestages, „gelungene[n] Beispiele[n] nachhaltiger und sozialverantwortlicher Tourismusprojekte, an denen die einheimische Bevölkerung partizipiert“, geplant.
NACHTRAG (27.08.2012): Lufthansa: keine ausreichende Nachfrage
Wie ein Sprecher der Lufthansa auf Anfrage von INFOAMAZONAS mitteilte, gibt es derzeit keine Hoffnung auf eine Direktverbindung. Man plane derzeit keine neue Verbindung, weil „hierzu nicht ausreichend Nachfrage“ bestünde, so ein Lufthansa-Sprecher. Damit sind Lufthansa-Flüge nach Lima auch weiterhin nur über Bogota (Kolumbien) und der Fluggesellschaft Avianca möglich.