Nach der Eskalation der Proteste gegen das geplante Kupferbergbauprojekt „Conga“ in der nordperuanischen Andenregion Cajamarca hat Mons. Miguel Cabrejos Vidarte, gebürtig aus der Region Cajamarca, ehemaliger Vorsitzender der peruanischen Bischofskonferenz und heute Erzbischof von Trujillo, eingewilligt, in dem Konflikt zwischen Bergbaugegnern, Regierung und Bergbauunternehmen zu verhandeln. Der Conga-Gegner und Regionalpräsident von Cajamarca, Gregorio Santos Guerrero, erklärte sich nach übereinstimmenden Medienberichten mit dem Vermittler einverstanden, forderte aber gleichzeitig die Anwesenheit des sozialkritischen Priesters Gastón Garatea. Zudem forderte als Bedingung für den Beginn der Verhandlungen die Aufhebung des weiter geltenden Ausnahmezustandes, sowie den weitgehenden Abzug von Polizei und Militär.
Seit Monaten wird in Teilen der Region Cajamarca gegen den geplanten Tagebau protestiert, für den unter Anderem mehrere Bergseen weichen müssten. Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei kamen in den vergangenen Tagen fünf Menschen ums Leben, zahlreiche weitere wurden verletzt. Ein bislang wichtiger Akteur wird voraussichtlich nicht mit am Tisch sitzen: Noch-Premierminister Óscar Valdés. Vizepräsidentin Marisol Espinoza erklärte, Valdés sei es nicht mehr möglich, die Position der Regierung zu vertreten.
Miguel Cabrejos Vidarte, bislang eher am Rande als Vermittler bei Konflikten aufgetreten und als Vorsitzender der Bischofskonferenz eher blass, hat nun die schwierige Aufgabe, Vertreter der Regierung, die gleich gebliebenen Gesichter des Bergbauunternehmens Yanacocha, sowie die Impulsoren der Proteste – vornweg Umweltaktivist und Parteigründer Marco Arana, Regionalpräsident Gregorio Santos, sowie den ehemaligen Anhänger der Guerrillaorganisation MRTA Wilfredo Saavedra – an einen Tisch zu bringen. In einer ersten Stellungnahme erklärte Erzbischof Cabrejos Vidarte, das sei natürlich keine leichte Aufgabe, er sei aber zuvor in Bagua, Quillabamba und Espinar gewesen [Anmerkung: Wo es ebenfalls verfahrene Sozial- und Umweltkonflikte gab] und habe einen „Einblick bekommen, was in Peru so passiert“. Über das genaue Vorgehen sagte er nichts.
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