Nach einem inzwischen bestätigten Fall von durch Fledermäuse verbreiteter Tollwut haben die Gesundheitsbehörden der nordperuanischen Regenwaldprovinz Condorcanqui (Region Amazonas) eine Impfkampagne gestartet. Insgesamt 60.000 Dosen eines Tollwut-Impfstoffs seien auf dem Weg in die Region Amazonas, so Francisco Ramos, Regionaldirektor für Gesundheit. Erst vor wenigen Tagen hatten sich die Befürchtungen der Ärzte in Santa María de Nieva (Provinz Condorcanqui) und Bagua bestätigt, dass ein Mann, der mit hohem Fieber in ein Krankenhaus eingeliefert wurde und dort nach wenigen Tagen verstarb, durch einen Fledermausbiss mit Tollwut angesteckt worden war. Zunächst war er mit Verdacht auf Typhus behandelt worden, hatte offenbar auf die Behandlung angesprochen und wurde auf Bitten der Familie aus dem Krankenhaus entlassen, um ihn von einem traditionellen Heiler weiterbehandeln zu lassen. Wenige Tage später brachten ihn Angehörige in das Krankenhaus zurück. Er verstarb während der Überführung in das Krankenhaus Bagua. Zwei Familienangehörige befinden sich ebenfalls im dortigen Krankenhaus, auch sie zeigten Symptome einer Tollwuterkrankung.
Im Heimatort des Verstorbenen, der Indígena-Siedlung Punkushap, kam es bereits in den vergangenen Jahren zu Tollwut-Fällen wegen Fledermausbissen. Die Gesundheitsbehörden hoffen deshalb, in diesem Jahr alle Einwohner des Ortes impfen zu können. Anschließend soll die Impfkampagne auf Orte im Umkreis von bis zu 15 Kilometern ausgeweitet werden. Bereits in den vergangenen Wochen waren einzelne Impfungen vorgenommen worden, insgesamt allerdings erst 158.