Pläne, den „La Parada“-Markt im Distrikt La Victoria der peruanischen Hauptstadt Lima zu verlegen gibt es schon lange, zu wenig wird er doch wichtigen Sicherheitsstandards gerecht und zu schwer ist die Belieferung. Die Metropolverwaltung Lima hat deshalb einen neuen Großmarkt bauen lassen, den „Gran Mercado Mayorista de Lima“ in Santa Anita. Doch die Händler von „La Parada“ weigern sich, umzuziehen. Sie verlangen statt dessen, „La Parada“ zu modernisieren. Das städtische Marktorganisationsunternehmen EMMSA, das von Perus ehemaligem Umweltminister Ricardo Giesecke geleitet wird, sieht dort aber ein Fehlen aller für den Marktbetrieb grundlegenden Gegebenheiten und Bürgermeisterin Susana Villaran gab bereits den Auftrag, auf dem Gelände des heutigen Marktes, auf dem vor allem landwirtschaftliche Produkte in großen Mengen gehandelt werden, einen Park anzulegen.
Eingeweiht wurde der neue Großmarkt bereits gestern – Medien berichten von der Abwesenheit aller Händlerinnen und Händler. Angeführt wird der Widerstand gegen die Verlegung des Marktes von Margarita Valladolid, die auf dem Markt selbst mit Limetten, Mangos und Maracuyas handelt. In mehreren Interviews erklärte Valladolid, die Händler von La Parada seien generell gegen die Verlegung, weil sie Probleme für Händler und Kunden fürchteten. Zudem warf die Unternehmerin der Metropolverwaltung vor, nicht den Dialog zu suchen und forderte, die Konzessionen für Marktstände für mindestens 30 Jahre zu vergeben. Wie ernst es Valladolid aber wirklich mit ihrem Widerstand ist, steht seit heute Morgen in Frage. Da wurde im Frühstücksfernsehen aufgedeckt, dass sie sich selbst vor einigen Wochen für einen Platz im neuen Großmarkt hat registrieren lassen.
EMMSA hofft, mit der Umsiedlung und eine bessere Marktorganisation jährlich allein 300.000 Nuevos Soles an Reinigungskosten einzusparen. Nach EMMSA-Angaben fielen für das städtische Unternehmen täglich rund 120 Tonnen Abfälle an. Im neuen Markt sollen Händler selbst für die Abfallentsorgung zuständig sein. EMMSA-Chef Giesecke kündigte derweil an, den Dialog mit den Verlegungs-Gegnern zu suchen und schloss eine gewaltsame Verlegung aus.
Hinweis: Lesen Sie auch den aktuellen Beitrag zum Thema: Lima / Peru: Zwei Tote bei Ausschreitungen wegen Schließung von Großmarkt La Parada.
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