Fast alle der rund 4,5 Millionen am vergangenen Sonntag abgegebenen Stimmen sind ausgezählt und mehr als jeder vierte Bürgermeister, der sich der Abwahl stellen musste, hat sein Amt verloren. Auch 390 der 1.018 zur Abwahl gestellten Stadträtinnen und -Räte müssen abtreten. Dabei verlief der Abwahlprozess, vor dem eine Sammlung Unterschriften von mindestens 25% aller Wahlberechtigten vorausgeht, weitgehend friedlich. Lediglich aus ein paar Orten wurden Probleme gemeldet, beispielsweise aus Amshca (Provinz Carhuaz / Region Áncash), wo eine Gruppe von rund 150 Personen versuchte, den Zugang zum Wahllokal zu verhindern. Wahlhelferinnen und Wahlhelfer wurden bedroht und eingeschüchtert. Im Distrikt Tanta (Provinz Yauyos / Region Lima) weigerten sich die Wahlhelfer, die Auszählung vorzunehmen und in Tintay (Provinz Aymaraes / Region Apurimac) hatte der örtliche, von der Abwahl bedrohte Bürgermeister offenbar versucht, die Personalausweise von Sozialhilfeempfängerinnen und -empfängern zurück zu halten und so deren Zugang zu den Wahllokalen zu unterbinden. In Huacaña (Provinz Sucre / Region Ayacucho) und Colasay (Provinz Jaén / Region Cajamarca) kam es zu Straßenblockaden, um die Teilnahme an der Abwahl zu verhindern.
An mehreren Orten wurden die Abwahlen annuliert, weil nicht das notwendige Quorum einer (Ab-)Wahlbeteiligung von über 50% erreicht wurde, darunter in Huacaña (Provinz Sucre / Region Ayacucho), Canaria (Provinz Victor Fajardo / Region Ayacucho) und El Parco (Provinz Bagua / Region Amazonas).
In Cusco mussten sich insgesamt drei Bürgermeister der Abwahl stellen, nur eine davon wurde wirklich abgewählt: Óscar Valencia, Bürgermeister von Machupicchu (Provinz Urubamba / Region Cusco). Sein Nachfolger wird Neil Castro von der Umwelt-Partei Tierra y Libertad.
Auf Provinzebene musste lediglich ein Bürgermeister gehen, Francisco Mariñas Vergaray, bis jetzt Bürgermeister der Provinz Bolívar (Region La Libertad). Insgesamt vier Bürgermeister mussten sich der Abwahl stellen. Von 22 Stadträten wurden 7 abgewählt.
Die Wahlbeteiligung lag -obwohl für Abwahlen keine Wahlpflicht gilt- bei rund 70%.
Wie und wann es Abwahlen gibt, können Sie hier nachlesen, die Ergebnisse in Amazonas hier.