Seit einem Monat waren tausende Lehrerinnen und Lehrer auf der Straße, um für eine bessere Bezahlung und gegen das neue Lehrergesetz zu demonstrieren, gestern hat die Lehrergewerkschaft SUTEP ihre Protestaktionen beigelegt. Man stehe weiter zu denForderungen, sei aber dem Bitten von Eltern- und Schülervertretern nachgekommen, so SUTEP-Generalsekretär Renee Ramírez gegenüber dem Nachrichtensender RPP. Stärker wirkte aber wohl die Drohung des peruanischen Bildungsministeriums, das gestern angekündigt hatte, Lehrerinnen und Lehrer, die weiter Streiken, für September und Oktober nicht zu bezahlen, sowie andere an ihrer Stelle einzustellen.
Der SUTEP-Entscheidung vorausgegangen war eine mehrstündige Versammlung von Delegierten aus allen Teilen Perus, die in der Hauptstadt Lima zusammen gekommen waren. Diese beschlossen, ab Dienstag wieder in die Klassenzimmer zurück zu kehren. Zuvor hatte das Bildungsminsterium angekündigt, die Einkommenssituation peruanischer Lehrerinnen und Lehrer zu verbessern.
Ob auch der radikale Zweig des SUTEP, SUTEP-Conare, seine Protestaktionen beilegen wird, ist bislang noch nicht bekannt.
Hungerstreik in Chachapoyas beendet
Auch die vier Lehrer, die in Chachapoyas aus Protest in einen Hungerstreik getreten waren, haben diesen inzwischen beigelegt. Zuvor hatte es Gespräche zwischen örtlichen SUTEP-Delegierten mit Vertretern der Bildungsdirektion Amazonas gegeben, in denen offenbar Zugeständnisse gemacht worden waren. Die vier Lehrer wurden mit Wassermangel in das Essalud-Krankenhaus von Chachapoyas eingeliefert, sollen aber inzwischen nach Hause gebracht worden sein.
Mehr Information zum Streik und seinen Hintergründen finden Sie in folgenden Beiträgen:
- Lehrergewerkschaft SUTEP seit 27 Tagen im Streik
- Lima: Ausschreitungen bei Lehrerprotesten
- Protestwelle in Peru: Lehrer und Ärzte wollen mehr Geld
- Peru diskutiert weiter über neues Lehrergesetz