Mehr als 800 Personen mussten in den vergangenen Wochen in der Hauptstadt der peruanischen Region Ucayali wegen einer Dengue-Erkrankung behandelt werden, sechs starben an der Erkrankung – nun hat der Regionalrat den Notstand ausgerufen. Die Zahlen seien besorgniserregend, zumal man von einer hohen Dunkelziffer ausgehe, dass es eine hohe Dunkelziffer gebe, so Cayo Leveau Bartra, Epidemologie-Verantwortlicher bei der regionalen Gesundheitsbehörde.
Derzeit denken Gesundheitsexperten darüber nach, den kommenden 15. November zum arbeitsfreien Tag zu erklären, um Straßen und öffentliche Einrichtungen gründlich reinigen zu können. Auch wird über den vermehrten Einsatz von Insektengiften nachgedacht. Für entsprechende Maßnahmen habe der Regionalrat bereits eine Million Nuevos Soles bereitgestelt, so Leveau Bartran.
Bereits vergangene Woche mussten die Krankenhäuser von Pucallpa weitere Betten besorgen, um dem großen Ansturm begegnen zu können. Dabei besteht für das medizinische Personal ebenfalls großes Risiko: Eine während der Arbeit mit dem Dengue-Virus infizierte Krankenschwester musste inzwischen in die Hauptstadt Lima verlegt werden.
NACHTRAG (14.11): ZAHL DER INFIZIERTEN STEIGT AUF 1081 / weiteres Todesopfer
Wie die Gesundheitsbehörde der Region heute mitteilte, hat die Infektionswelle ein weiteres Todesopfer gefordert. Zudem stieg die Zahl der Dengue-Erkrankten weiter an, nach Angaben der Regionalregierung Ucayali wurden inzwischen 1.081 Personen mit Dengue in einem der regionalen Krankenhäuser behandelt.
Dengue wird von Mücken übertragen. Es löst starkes Fieber, Hautausschlag und Gliederschmerzen aus. Das Auswärtige Amt schreibt dazu in seinen Reisehinweisen zu Peru:
Dengue wird landesweit durch tagaktive Mücken übertragen. Die Erkrankung geht in der Regel mit Fieber, Hautausschlag sowie ausgeprägten Gliederschmerzen einher und betrifft zunehmend auch Reisende.
In seltenen Fällen treten insbesondere bei Kindern der Lokalbevölkerung zum Teil schwerwiegende Komplikationen inkl. möglicher Todesfolge auf. Diese sind jedoch bei Reisenden insgesamt extrem selten.
. Abers (vgl. 2000: 161) unterscheidet deshalb zwischen vertikalen und horizontalen Nachbarschaftsorganisationen: Erstere waren eher Deckmäntel für Patronage, wurden oft über Jahre oder gar Jahrzehnte von einer einzigen, häufig wohlhabenden und einflussreichen Person geführt, die versprach, sich für bestimmte Investitionsprojekte einzusetzen – dies dann aber oft gar nicht oder gezielt langsam verwirklichte, um die von Abhängigkeit geprägte Machtposition nicht zu gefährden. Genannt wird beispielsweise ein bekannter Arzt, sowie ein Großgrundbesitzer. Im Gegenzug für das Versprechen des Patrons mussten die Klienten zusagen, ihn[1] bei nachfolgenden Wahlen zu unterstützen. Ein Verfahren, das häufig erfolgreich eingesetzt wurde – selbst in den Anfangsjahren des Bürgerhaushalts (vgl. ebd.: 163). Wirkliche Beteiligung innerhalb der vertikalen Nachbarschaftsorganisationen fand kaum statt. Die horizontalen Nachbarschaftsorganisationen dagegen verlassen sich nicht einzig auf den vermeintlichen Einfluss eines Patrons, sondern möchten die Definition ihrer Prioritäten, sowie die Auswahl der Umsetzungsmöglichkeiten bei ihren Mitgliederinnen und Mitgliedern halten. Wie Abers beschreibt, ist es möglich, dass sich unter bestimmten Umständen horizontale Nachbarschaftsorganisationen in vertikale verwandeln – und umgekehrt.
[1] Es gab und gibt bestimmt auch Patroninnen, in den von Abers dort genannten Beispielen ist allerdings ausdrücklich von Patronen die Rede.
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