Bei seinem Besuch in der Zentrale der UNESCO hat Perus Präsident Ollanta Humala vergangene Woche offiziell die Verleihung des Weltkulturerbe-Status für den peruanischen Teil des als „Qhapaq Ñan“ bekannten Inca-Wegenetzes beantragt. Der peruanische Qhapaq Ñan, bereits heute eine auch bei Reisenden beliebte Route, erstreckt sich über tausende Kilometer, vor allem durch die Andenregionen. Die Chancen auf Erfolg stehen dabei gut: Das Wegnetz zieht sich bis ins nordöstliche Nachbarland Kolumbien – wo die UNESCO den Qhapaq Ñan bereits als Weltkulturerbe anerkannte.
Gemeinsame Strategie für 23.000 Kilometer Wege
Dabei ist der Antrag einer größeren Strategie: Auch Teile Argentiniens, Boliviens und Ecuadors gehörten vormals zum Reich der Inca – und werden vom Qhapaq Ñan durchzogen. 2009 beschlossen diese Länder bei einem Treffen in der peruanischen Hauptstadt Lima, den Welterbestatus für das komplette Inca-Wegnetz anzustreben. Welche der im 15. Jahrhundert insgesamt bis zu 23.000 Kilometer messenden Wege noch begehbar sind, wird derzeit vielerorts von den Kulturbehörden geprüft.
Die peruanischen Behörden erwarten, dass die Entscheidung über den Antrag noch über ein Jahr auf sich warten lassen wird. Bis dahin prüft die UNESCO unter anderem Kartenmaterial, den Zustand der Wege, sowie den historischen Wert.
Juan Diego Flores wird UNESCO-Botschafter
Im Rahmen seines Besuchs der UNESCO-Zentrale in Paris gab Perus Präsident Humala bekannt, man habe den peruanischen Tenor Juan Diego Flores als UNESCO-Botschafter vorgeschlagen. Der Sänger bestätigte den Vorschlag inzwischen auf seiner Internetseite. Juan Diego Flores unterstützt regelmäßig soziale Initiativen in Peru, die meist mit Musik und musikalischer Bildung zu tun haben.