In Kenia und auf den Philippinen wird das Modell bereits seit Jahren erfolgreich genutzt, nun hat der peruanische Kongress den bargeldlosen Zahlungsverkehr über Mobiltelefone möglich gemacht. Der Grund: Insbesondere in ländlichen Regionen ist der Zugang zu grundlegenden Bankdienstleistungen bislang kaum gegeben. Obwohl der Bevölkerungsanteil mit eigenem Konto steigt, seitdem die Auszahlungen diverser Sozialprogramme nur noch über Banken abgewickelt werden, ist dieser noch immer verhältnismäßig gering. Gleichzeitig ist Mobiltelefonie in fast allen Landesteilen weit verbreitet. Das, so erklärten mehrer Kongressabgeordnete Ende vergangener Woche, müsse man sich zu Nutze machen. Damit wäre es denkbar, die Lohnzahlungen oder die Zahlungen der Sozialprogramme vollständig elektronisch abzuwickeln – was beispielsweise Hilfsempfängern aus abgelegenen Ortschaften eine teure Fahrt in die nächstgelegene Stadt erspart.
Überweisungs-Höchstsumme gedeckelt
Zunächst erlaubten die Abgeordneten allerdings lediglich grundlegende Bankdienstleistungen wie Überweisungen, während keine Kredite aufgenommen und keine Zinsen gezahlt werden dürfen und die Überweisungs-Höchstsumme mit einer Steuereinheit UIT (derzeit 3.650 Nuevos Soles) gedeckelt ist.
Wem das Geld auf dem Handy zu unsicher ist, der kann es übrigens auch wieder in Bargeld umtauschen. Oder zur Bank bringen. Zum langfristigen sparen eignet sich der Service allerdings nicht nur wegen der ausbleibenden Zinsen nicht: Gibt es über 10 Jahre hinweg keine Kontobewegung, geht das verbleibende Guthaben ans Finanzministerium.
Eingebracht worden war die entsprechende Gesetzesinitiative von der oppositionellen Alianza para el Gran Cambio-Fraktion, die Regierung machte ihn sich aber zu Eigen. Er wurde mit 95 Ja-Stimmen, zwei Enthaltungen und keiner Nein-Stimme verabschiedet.