Seit dem Ausbruch des Konflikts um das umstrittene Bergbauprojekt „Conga“ in der nordperuanischen Andenregion Cajamarca war Funkstille, gestern gab es ein erstes Zeichen der Annäherung: Regionalpräsident Gregorio Santos Guerrero traf in der Hauptstadt Lima mit Premierminister Juan Jiménez Mayor zu Gesprächen zusammen.
Wie beide nach dem Treffen erklärten, wurde das Thema „Conga“ dabei ausgeklammert, vielmehr sei es um Probleme wie die steigende Arbeitslosigkeit und wirtschaftliche Probleme der Region Cajamarca gegangen. Beide waren sich auch einig darin, dass diese Probleme angegangen werden müssen. Uneinigkeit herrschte dagegen in der Frage, worauf die schwächelnde Wirtschaft zurück zu führen ist. Während die von Jiménez Mayor verwendete Präsentation einen Zusammenhang mit zurückgehenden Investitionen und Einnahmen aus dem Bergbausektor herstellt, sieht Santos Guerrero die Ursache vielmehr in der „Krise der Weltwirtschaft“.
Santos fordert Geld für Stromnetze, Straßen und Bewässerung
Der Regionalpräsident forderte dann auch 280 Millionen Nuevos Soles von der Zentralregierung für den Ausbau von Stromnetzen im Ländlichen Raum, Straßen, sowie moderne Bewässerungssysteme. Im vergangenen Jahr sank die Agrarproduktion in Cajamarca, in der Santos Guerrero die Zukunft seiner Region sieht, um 1,4%, während Peru-weit ein Anstieg um 2,4% verzeichnet wurde. Von dem Rückgang betroffen waren insbesondere Yuca (Manioka), Kaffee, Mais, Avokado, Papaya und die Passionsfrucht (Granadilla) – ein Problem für Cajamarca, der peruanischen Region mit den meisten Landwirtschaftsbetrieben.
Die Problematik des derzeit auf Eis liegenden „Conga“-Bergbauprojektes ist damit nicht gelöst worden. Aber es wurde ein erster Schritt gemacht, nicht nur über-, sondern auch miteinander zu reden. Ein Schritt, der insbesondere der Region Cajamarca zu Gute kommt, die unter dem nicht zuletzt durch fehlende Kommunikation ausgebrochenen Konflikt über Bergbau-Themen offenbar wirtschaftlich sehr leidet.