Die Regenzeit hat große Teile Perus weiterhin fest im Griff. Die Zahl der zerstörten Häuser geht langsam in die Tausende, zahlreiche Menschen wurden getötet, Berichte über Erdrutsche häufen sich. So traf es am vergangenen Samstag (16.2.) den Distrikt Ayaviri (Provinz Melgar / Region Puno), wo Hagel und Regenfälle den río Pacobamba über die Ufer treten ließen und in den Ortschaften Pacobamba und San Luis Häuser und Ackerflächen überschwemmten. Nach Angaben des peruanischen Zivilschutzes wurden dort bislang 17 Wohnhäuser stark beschädigt. Problematisch wird es aber für die Schulkinder von San Luis, wo in wenigen Tagen das Schuljahr beginnen sollte: Die örtliche Schule steht noch immer unter Wasser.
Doch ist der Distrikt Ayaviri bei Weitem nicht der Einzige mit Problemen: Vergangene Woche war im Distrikt Vicco (Provinz und Region Pasco) der Río San Juan über die Ufer getreten und beschädigte nicht nur zwei Dutzend Häuser, sondern auch Teile des Distriktfriedhofs. Auch in den Distrikten Independencia und Huaraz (Provinz Huaraz / Region Áncash) kam es zu Überschwemmungen, 15 Häuser wurden zerstört, über 100 weitere beschädigt.
Ähnlich erging es auch Teilen der Region Ayacucho, unter Anderem dem Distrikt Acosvinchos (Provinz Huamanga). Dort schwoll am Sonntag der Accoyoyascco-Bach dramatisch an und beschädigte mehrere Wohnhäuser. Eine Person wurde verletzt. Auch der Distrikt Ayahuanco (Provinz Huanta) blieb nicht verschont: 42 Personen verloren ihr Obdach durch den Einsturz von 7 Häusern, 30 weitere Wohnhäuser wurden beschädigt. Auch eine Schule und ein Gesundheitszentrum wurde schwer beschädigt. Eine Straße wurde auf einer Länge von fast 500 Metern von Geröll und Gestein überschüttet.
In der Region Cusco kam es ebenfalls zu Problemen. Hier trat der Río Chinche über die Ufer, überflutete Häuser und Äcker, tötete Vieh, brachte eine Brücke der Straße Cusco – Quillabamba zum Einsturz und ließ die Kanalisation zusammenbrechen. Insbesondere die Ortschaften Quintalpata, Kosñipata und Chinche (Distrikt Maranura / Provinz La Convención / Region Cusco) waren davon betroffen.
Am schlimmsten traf es bislang aber offenbar die Region um die Stadt Arequipa, wo Regenfälle, Überschwemmungen und Erdrutsche Teile der Stadt trafen. Nach dem jüngsten Bericht des peruanischen Zivilschutzes starben dort bislang 5 Personen in den Wasser- und Geröllmassen, 82 Häuser wurden zerstört, rund 6.000 beschädigt. Straßen mit einer Gesamtlänge von 5,5 Kilometern wurden zerstört, 31,75 weitere Straßenkilometer beschädigt.