Der Druck war zu groß: Der Direktor der peruanischen Nationalpolizei, Raúl Salazar, ist zurückgetreten. Er tue dies im Angesicht einer „Kampagne“, die von „dunklen Interessen“ getrieben werde und seine „Moral, den guten Namen und die Gesundheit der Familie“ und um Schaden von der Institution, der er vorstand, abzuwenden, erklärte Salazar in seinem Rücktrittsgesuch.
Salazar steht seit Monaten im Kreuzfeuer der Kritik. So wurde sein Verhalten im Zusammenhang mit dem Skandal um die illegal erstellte Genehmigung zur Räumung einer besetzten Zuckerfabrik, die damals den peruanischen Vizepräsidenten Omar Chehade das Amt kostete, nie ganz geklärt. Dann kam es bei dem Versuch der Polizei, den La Parada-Großmarkt in Lima zu räumen zu gravierenden Fehlplanungen – und mehreren Todesopfern. Kritiker sehen die Verantwortung dafür bei Raúl Salazar. Überbordend wurde der Druck schließlich während der vergangenen Wochen, als eine Serie von Mordfällen an berühmten Persönlichkeiten und Politikern das Land erschütterten. Gestern musste sich Innenminister Wilfredo Pedraza deshalb gestern den Abgeordneten des Kongresses stellen, von denen zahlreiche Salazars Abgang forderten.
Hinzu kam, dass Salazars Verbleib an der Polizeispitze mit familiären Bindungen zur First Lady Nadine Heredia in Verbindung gebracht wurde – was von beiden Seiten dementiert wurde. Auch wurde bereits länger darüber spekuliert, dass Salazar und Innenminister Pedraza sich persönlich nicht gut verstehen. Darauf deutet auch hin, dass der bisherige Polizeichef in seinem Rücktrittsgesuch zwar Präsident Humala, nicht aber Innenminister Pedraza für das Vertrauen dankt. Salazar selbst bezeichnete seine Amtszeit unter Anderem als transparent und aufrichtig,
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