In der illegalen Siedlung „16 de Octubre“ nördlich von Chachapoyas (Region Amazonas) liegen die Nerven blank. Ein Richter ordnete die sofortige Räumung der Siedlung an – in den kommenden Tagen steht offenbar eine Polizeiaktion bevor. Einige der „Invasoren“ kündigten bereits an, Widerstand zu leisten und dabei bis zum Äußersten zu gehen. Sie haben bereits tausende Nuevos Soles in den Bau von Häusern investiert, die auf Grundstücken stehen, die nicht ihnen gehören und vom peruanischen Zivilschutz als besonders Risikoreich und deshalb unbebaubar eingestuft werden.
Siedler kündigen an, bis zum Äußersten zu gehen
Wie INFOAMAZONAS aus Kreisen illegaler Siedler erfuhr, hindert eine Bürgerwehr die Bewohner mit Drohungen daran, teure Baumaterialien wie Wellblech vor der anstehenden Räumung in Sicherheit zu bringen. In der Siedlung, die sich unterhalb des alten Flughafens von Chachapoyas befindet, leben vor allem Menschen aus Dörfern und kleinen Städten im Süden der Region Amazonas, die sich von der Zahlung von mehreren hundert Nuevos Soles an die Invasions-Initiatoren ein eigenes Haus am Rande der Regionalhauptstadt Chachapoyas erhofften. Hunderte Familien haben auf dem besetzten Gebiet bereits ganze Häuser und Straßen gebaut.
Stadtverwaltung und Staatsanwaltschaft fordern derweil in Radiospots die Siedler auf, die Siedlung freiwillig zu räumen. Bei den selben Radiosendern gehen gleichzeitig Anrufe von Siedlern ein, die ankündigen, ihre Häuser um jeden Preis zu verteidigen.
Siedlungsbewegungen und Landnahme dieser Art ist in Peru weit verbreitet, fast alle großen Städte – inklusive der Hauptstadt Lima – vergrößern sich bis heute auf diese Weise, obwohl seit Mitte 2012 dafür mehrere Jahre Haft drohen.