Perus Ministerkabinett bekommt einen neuen Kopf. César Villanueva, erfolgreicher und mehrfach wiedergewählter Regionalpräsident von San Martín, löst nach 15 Monaten Juan Jiménez als Premierminister ab. Jiménez` Rücktritt war bereits seit einigen Wochen erwartet worden, nachdem mehrere Oppositionspolitiker seinem wichtigsten Projekt, dem „nationalen Dialogprozess“ mit den Köpfen der wichtigsten Oppositionsparteien, den Rücken gekehrt hatten. Zudem waren in der Öffentlichkeit mehrfach Differenzen zwischen dem Präsidenten des Ministerkabinetts, einigen Ministern, sowie Perus Präsident Ollanta Humala zu Tage getreten.Sein Nachfolger César Villanueva gilt als Anhänger von mehr Dezentralisierung und hat seine Fachkompetenz unter anderem als Vorsitzender der Versammlung der Regionalregierungen (ANGR) unter Beweis gestellt. Daneben wird San Martín, wo Villanueva bislang als Regionalpräsident tätig war, international als Musterregion der „alternativen Entwicklung“, also der Substituierung von Coca zu Gunsten anderer Agrarprodukte, angesehen. Damit César Villanueva das neue Amt übernehmen kann, beurlaubte ihn der Regionalrat gestern für 45 Tage, bis der Rücktritt als Regionalpräsident wirksam wird.
Juan Jiménez, der zuvor als Justizminister, dann als Premierminister die Rolle des leisen, aber effektiven Vermittlers innehatte, schaffte es zwar nicht, alle großen Probleme der Humala-Regierung zu lösen; unter seiner Führung wurden aber viele Konflikte durch Verhandlungen in geordnete Bahnen gelenkt. Mit seiner Initiative des Dialogs mit Oppositionsführern gelang es Jiménez Mayor zudem, den derzeit schwelenden politischen Konflikten ihre Schärfe zu nehmen.